Mindfulness. Oder auf deutsch Achtsamkeit. Das hört man jetzt überall. Aber was ist das eigentlich und woher kommt es her?
Achtsamkeit ist eine spezielle Form, die eigene Aufmerksamkeit zu lenken. Es ist das absichtliche, offene und annehmende Beobachten dessen, was im Augenblick des jeweiligen gegenwärtigen Moments geschieht. Ein Gewahrwerden unserer inneren und äußeren Erfahrungen. Ohne Ablenkung und ohne irgendeine Bewertung positiver oder negativer Art.
Entscheidend ist dabei die Bewusstheit über den Prozess des Beobachtens selbst, ein Gewahrsein, des gewahr Seins, unabhängig von den beobachteten Objekten, unabhängig davon, ob der Fokus der Aufmerksamkeit weit oder eng ist. Bildhaft gesprochen stellt das “Erwachen des inneren Beobachters” das Essentielle der Achtsamkeit dar.
Tatsächlich ist Achtsamkeit per se nichts, wofür man sich jahrelang in luftige Höh(l)en des Himalayas zurückziehen muss. Achtsamkeit ist eine grundlegende Fähigkeit des menschlichen Geistes. Jeder kann es, und zu fast jeder Zeit, es sei denn, man ist nicht ganz bei klarem Bewusstsein – so nach dem dritten Bier, zum Beispiel.
“Moment”, werden jetzt spitzfindige Geister einwenden “aber, was ist denn, wenn ich nun schon in emotionaler Aufruhr bin? Das kann ich ja nicht auf Knopfdruck abschalten! Heißt das, dass ich in dem Fall einfach nicht achtsam sein kann?”
Wenn Sie in emotionaler Aufruhr sind, also zum Beispiel wütend, ärgerlich, traurig, deprimiert, ängstlich, dann betrachten Sie diesen Zustand möglichst sachlich: „Aha, da ist Wut, Ärger, Trauer, Deprimiertheit oder Angst in mir“.
Versuchen Sie, diese Aufruhr möglichst ruhig zu betrachten. Ohne einzugreifen. Schauen Sie einfach genau hin, ganz genau.
„Wir können die Wellen des Lebens nicht aufhalten. Aber wir können lernen, auf ihnen zu surfen.“ Jon Kabat-Zinn – Achtsamkeitsguru